Interview mit Anja Bieberle

Wie hat Ihnen der Zonta Preis geholfen?

Selbstvertrauen und Bestätigung, dass der Weg, den ich eingeschlagen habe, gut und richtig ist.
Da wir relativ kurz nach der Verleihung des Zonta Preises in die Niederlande umgezogen sind, habe ich nachher nicht weiter Kontakt mit der Zonta Gruppe gehabt. Das war eigentlich Schade; ich hätte wahrscheinlich viele interessante Personen kennenlernen können.

Warum war der Zonta Preis für Sie wichtig?

Der Preis war eine tolle Anerkennung für meine Arbeit. Ich habe ihn in einer Zeit erhalten als wir – mein Mann und unsere 2 kleinen Kinder – versucht haben 2 Karrieren aufzubauen und Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen. So eine Auszeichnung zeigt einem dann, dass das ge-schätzt wird und man erfolgreich sein kann, auch wenn man selber das Gefühl hat, dass man oft Abstriche machen muss. Der Preis war damit nicht nur für mich eine Anerkennung, sondern auch für meinen Mann eine Bestätigung, dass dieser Weg für uns alle gut ist und es sich lohnt seine Frau so zu unterstützen.

Wie hat sich Ihre Karriere nach den Zonta Preis entwickelt?

Ich habe erst noch weiter an der ETH als Oberassistentin gearbeitet. Danach sind wir als Familie nach Eindhoven in die Niederlande gegangen. Mein Man hat dort eine Stelle angenommen; wir haben uns für diesen Schritt entschieden, da Eindhoven als «Brainport» viele Möglichkeiten bie-tet, sodass wir beide unsere Karriere weiterverfolgen können. Erst habe ich noch meine Arbeit an der ETH abgeschlossen (aus NL). Die Jobsuche stellte sich dann schwieriger heraus als gedacht, hauptsächlich, da ich Beruf und Familie vereinbaren wollte. Schliesslich hat sich eine Möglichkeit am Dutch Institut for Fundamental Energy Research (DIFFER) ergeben. Dort konnte ich mich nach einem kurzen Post Doc zu einem Gruppenleiter entwickeln. Diese Stelle bekleide ich nun noch stets; 3 Jahre lang war ich auch Vorsteher des Departements.

Was möchten Sie unseren jungen Leserinnen sagen? Welche Empfehlungen haben Sie für eine akademische Karriere?

Ich habe keine akademische Karriere geplant und ich denke auch das das generell schwierig ist. Schlussendlich müssen viele Bausteine zusammenpassen, sowohl fachlich, extern, und privat – man kann vieles nicht selber beeinflussen. Flexibilität, Geduld und gute Arbeit helfen einem aber immer eine erfolgreiche Karriere zu machen.